25.08.2016
Intelligentes Wohnen ist in aller Munde. Modernste Technik macht es möglich: Durch die komplette Vernetzung sämtlicher Gewerke einer Wohnung kann alles von einer zentralen Stelle aus gesteuert werden. Dass eine intelligente Gebäudeautomation nicht teuer sein muss, zeigt das Beispiel einer Eigentumswohnung in Balgach SG.
Mit der Entwicklung moderner Technologien hat das Intelligente Wohnen in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Vor 15 Jahren wurden die ersten sogenannten «Smart Homes» realisiert. Heute sind sie nach wie vor die Ausnahme, in naher Zukunft werden sie aber die Regel sein. Und dies aus guten Gründen: Sie sind energieeffizienter, sicherer und komfortabler als herkömmliche Bauten. Mit der einfachen Steuerung durch Smartphones oder Tablets von überall aus, werden die vormals komplexen Systeme benutzerfreundlicher. Die Türe zum Intelligenten Wohnen steht also weit offen – und dies ohne riesige Summen investieren zu müssen.
Einer, der die Chance ergriffen hat, ist Roland Seitz. Er besitzt eine Wohnung in einem nach Minergie-Standard erbauten Mehrfamilienhaus in Balgach im St.Galler Rheintal. Schon von Beginn an war für ihn klar, dass seine Wohnung mithilfe eines KNX-Bussystems vernetzt sein soll. «Die Visualisierung war für mich der ausschlaggebende Punkt. Ich wollte alles von einem Ort aus steuern können», erklärt er. Mit der Firma Eibrom St.Gallen GmbH im benachbarten Diepoldsau wurde ein geeigneter Systemintegrator gefunden.
Die 4,5-Zimmerwohnung ist mit zahlreichen technischen Raffinessen ausgestattet: Eine Beleuchtungssteuerung über ein DALI-Gateway mit definierbaren Zeitfenstern, eine automatische Beschattung, eine Siemens-Wetterstation, eine Einzelraumregelung sowie die Funktion «Zentral Aus», die sämtliche Lichter und Anlagen mit einem Tastendruck löscht. Als nächstes plant Roland Seitz Szenensteuerungen: Mit einem Tastendruck kann eine vordefinierte Szene eingestellt werden. Bei der Szene «TV» zum Beispiel werden die Lichter gedimmt und die Jalousien fahren herunter.
Sämtliche Funktionen können mithilfe des IP Control Centers von Siemens, einem kompakten Visualisierungscontroller, auf einem Tablet, Smartphone oder PC visualisiert werden. Die intuitive Gestaltung der Bedienoberfläche erfolgte durch die Firma Eibrom, die sich auf die Vernetzung mit KNX spezialisiert hat und Lösungen für die Bedienung und Steuerung von Licht, Storen, Heizung, Alarmanlagen und Musik entwickelt. Mit der Visualisierung hat Roland Seitz die Möglichkeit mit einem einfachen Druck auf dem Touchscreen das Licht zu löschen, die Temperatur im Schlafzimmer einzustellen oder die Jalousien herunterzufahren – egal von welchem Ort aus.
«Viele Planer und Elektroinstallateure verbinden mit KNX automatisch Industrie- und Gewerbebauten sowie hohe Kosten», sagt Daniel Beck, «das muss nicht sein.» Dass bereits kleinere KNX-Systeme günstig realisierbar sind, zeigt das Projekt in Balgach. Die Produkte für Intelligentes Wohnen sind in den letzten Jahren deutlich preiswerter geworden – bei einer gleichzeitig grösseren Auswahl. Jedes Projekt ist jedoch sehr individuell und kann darum höhere oder tiefere Preiskategorien erreichen, je nachdem wie viele Gewerke integriert werden sollen. Denn KNX besitzt einen entscheidenden Vorteil: es ist offen für einen späteren Ausbau oder nachträgliche Erweiterungen.
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