01.09.2016
Am 23. Mai 2016 feierte NEST seine offizielle Eröffnung. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann zeigte sich in seinem Grusswort begeistert vom modularen Innovationsgebäude. Das Modul HiLo thematisiert die Zukunft von wohnen und arbeiten.
Im Bau- und Energiebereich ist es schwierig, neue Technologien und Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Tiefe Energiepreise, lange Investitionszeiten und viele Regeln hemmen die Risikobereitschaft der Unternehmen. Heute besteht oft eine grosse Lücke zwischen Technologien, die im Labor funktionieren, und dem Markt, der zuverlässige, ausgereifte Produkte verlangt. NEST beschleunigt den Innovationsprozess, indem es eine Plattform bietet, auf der Neues unter realen Bedingungen getestet, verbessert und demonstriert werden kann.
Ein Quartier in einem Gebäude
NEST besteht aus einem zentralen Rückgrat – dem «Backbone» – und drei offenen Plattformen, auf denen einzelne Forschungs- und Innovationsmodule nach einem «Plug-&-Play»-Prinzip installiert werden. In diesen Units wird gearbeitet und gewohnt – und gleichzeitig sind sie belebte Versuchslabors. Im NEST arbeiten nationale und internationale Forscherteams aus Universitäten und Fachhochschulen, Architekturbüros und innovative Firmen aus der Baubranche zusammen. Gemeinsam erschaffen Forschung, Wirtschaft und öffentliche Hand die Zukunft des Bau- und Energiebereichs.
Das architektonische Konzept von NEST wurde vom Architekturbüro Gramazio Kohler Architects entwickelt.
Nachfolgend ein Auszug der Plattformen welche direkt im Zusammenhang mit dem Intelligenten Wohnen stehen.
Die Forschungs- und Innovationsunit Vision Wood steht für den visionären Umgang mit der natürlichen Ressource Holz im Bauwesen. Die Wohneinheit liefert den Beweis dafür, dass sich mit dem altbewährten Werkstoff zukunftsweisende Lösungen für ökologisches Bauen und ansprechendes Design verbinden lassen
Vision Wood ist Heimat für eine Vielzahl von Holzinnovationen. Entwickelt wurde die Unit von der Abteilung Angewandte Holzforschung der Empa und Zusammenarbeit mit der ETH Zürich. Neueste Entwicklungen in der Holzforschung verbinden sich mit dem Know-how des modernen Holzbaus. Mit dem Ziel vor Augen, das Anwendungsspektrum der nachwachsenden Ressource zu vergrössern, geben die Forschenden dem Holz völlig neue Funktionen und verbessern die Eigenschaften von holzbasierten Materialien. Die Wohneinheit Vision Wood wird im Mai 2016 in Betrieb gehen und drei Doktorierenden ein Zuhause bieten. Im Austausch mit den Forschenden der Empa und ETH Zürich und den beteiligten Wirtschaftspartnern werden sie als Bewohner und Nutzer die neuen Anwendungen auf ihre Alltagstauglichkeit testen.
Die Forschungs- und Innovationsunit HiLo demonstriert auf eindrückliche Weise die Möglichkeiten im Leichtbau. Für das zweigeschossige Penthouse, das akademischen Gästen als Wohn- und Arbeitsraum dienen wird, kommen neuartige bautechnische Lösungen aus ultra-leichten Betonschalen zum Einsatz.
In Zusammenarbeit mit der ETH. Für HiLo sind zwei Forschungsgruppen der ETH Zürich verantwortlich: die BLOCK Research Group (BRG) des Instituts für Technologie in der Architektur sowie die Assistenzprofessur für Architektur & Nachhaltige Gebäudetechnologien (SuAT). Die beiden Teams entwickeln ihre Ideen mit ausländischen Partnern, den Firmen Supermanoeuvre aus Sydney und Zwarts & Jansma ZJA Architekten aus Amsterdam. Die Forscher und Architekten kombinieren in HiLo Ultra-Leichtbau im Bereich der Böden und des Dachs und adaptive Gebäudetechnik am Beispiel einer Solar-Fassade. HiLo ist als Plus-Energie-Gebäude ausgelegt und soll 50% mehr Strom produzieren, als es selber verbraucht. Die Inbetriebnahme ist für 2017 vorgesehen.
Mehr zum Projekt erfahren Sie auf der Webseite des Projekt NEST.
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